Ðåôåðàòû. Definition der Valenz

                                                                        Er singt. Oder: Er singt ein  Lied.

                                                                     Er studiert.Oder: Er studiert Medizin.


  Der zweite Mitspieler ist nicht immer angegeben, aber  stets mitgedacht. Diese fakultative Valenz wird auf folgende Weise bezeichnet: essen 1(2), lesen 1(2). Die obligatorische Valenz steht ohne Klammer, die fakultative – in Klammern.

         Die fakultative Vaalenz ist mit freier Fügungspotenz nicht zu verwechseln. Die Fügungspotenz gestattet dem Verb, unzählige, für den Satzbau nicht notwendige Satzglieder anzuschlieβen:  Jetzt liest er im Lesesaal mit groβem Interesse ein spannendes Buch. 

         Die II. Stufe der Analyse ist die qualitative Untersuchung  der verbalen Valenz. Auf dieser Stufe wird die grammatische Umgebung (die Distribution) des Verbs ermittelt. Das heiβt, es wird festgestellt, welche  Mitspieler die vom Verb geforderten Leerstellen ausfüllen. Nehmen wir wieder das Verb besichtigen: Wir besichtigen die Ausstellung.

Aus dem Satz ist ersichtlich, daβ zwei vom Verb eröffnete Leerstellen durch folgende Mitspieler besetzt werden: 1) durch Substantiv im Nominativ;

                                                           2) durch Substantiv im Akkusativ.

         Wir nehmen das Verb -  sich befinden.

          Auf Stufe I ist das Verb  sich befinden 2   zweiwertig.

          Auf Stufe II werden die Leerstellen wie folgt ausgefüllt: sich befinden 2 – Sn, Adv/pS[20] (die zweite Leerstelle kann entweder durch ein Adverb oder durch ein Substantiv mit Präposition besetzt werden), z. B.: Er befindet sich hier. Oder: Er befindet sich im Zimmer.

        Wenn man einwertige Verben  qualitativ festlegt, so ist ihr  Mitspieler meistens ein Sn: Das Kind schläft. Die Sonne scheint. Nicht ausgeschlossen sind andere Mitspieler:   (1) Mich friert.  (Sa)[21]

                                (2) Mir graut. (Sd)[22]

        Die III. Stufe ist die Stufe der semantischen Analyse, die über die lexikalische Umgebung des Verbs Aufschlüsse zu geben hat. Das heiβt, es wird ermittelt, durch welche lexikalische Gruppen die vom Verb eröffneten Leerstellen besetzt werden. Die  Regeln der lexikalischen Wahl heiβen Selektionsregeln. Die lexikalischen Beschränkungen heiβen Selektionsbeschränkungen. Die übereinstimmung der lexikalischen Bedeutung des Verbs mit der lexikalischen Bedeutung seiner Mitspieler wird auch semantische Kongruenz genannt.

      Betrachten wir das Verb  essen: 

           Stufe I: essen 1 (2)

           Stufe II: essen 1 (2) – Sn, (Sa)

      Für Sn besteht folgende Selektionsregel: es darf nur ein Substantiv  sein, das entweder einen  Menschen oder ein menschliches Kollektiv bezeichnet. Alle anderen  semantischen Gruppen der Substantive sind  hier ausgeschlossen:

      Vgl.: Der Mann iβt.

               Gegenstände: * Der Tisch iβt.

                Abstrakta: * Die Freude iβt.

                 Tiere:   * Der Hund iβt.

       Der zweite, falkultative Mitspieler – Sa – kann  nur durch Substantive ausgedrückt werden, die etwas Eβbares bezeichnen. Alle anderen sind ausgeschlossen:  Vgl.: Ich esse Brot.

                                    Gegenstände: * Ich esse einen Tisch.

                                     Abstrakta:  * Ich esse einen Gedanken.

       Stufe III: essen 1 (2) – Sn, (Sa)

            Sn – ein Mensch (ein menschliches Kollektiv)

             Sa–Nahrungsmittel.                                                                                    Es gibt Verben, die ohne Selektionsbeschränkungen einen Satz bilden können. Nehmen wir das Verb  gefallen:

        Stufe I: gefallen 2

        Stufe II: gefallen 2  - Sn, Sd

        Stufe III: Sn – ohne Selektionsbeschränkungen

                         Sd – Lebewesen.

      Vgl.: Das Buch gefällt mir (Gegenstände).

               Dieser Mensch gefällt mir (Lebewesen).

               Dein Gedanke gefällt mir (Abstrakta).

               Diese Studentengruppe gefällt mir (Kollektiv).

       Folglich wird jedes Verb auf drei Stufen nach seiner quantitativen Valenz (Wertigkeit), nach grammatischen Umgebung (Distribution) und nach seiner lexikalischen Umgebung (Selektionsbeschränkungen) bestimmt.

      Wie schon erwähnt, resultiert die Valenz des Verbs aus seiner Bedeutung. Es ist aber allgemein bekannt, daβ die Valenz eines Verbs nur unter Berücksichtigung seiner eventuellen Vieldeutigkeit ermittelt werden kann.

       So ist das Verb bestehen  vieldeutig:

a)     bestehen (vorhanden sein, existieren)

Stufe I: bestehen 2

Stufe II: bestehen 2 – Sn, Adv/pS

Stufe III: Sn – Abstrakta, Kollektiv

                Adv/pS – Wörter mit lokaler oder temporaler Bedeutung.

 Die Widerstandsgruppe bestand dort.

 Die  Widerstandsgruppe bestand seit 2 Jahren.

b)     bestehen (sich bewähren, mit Erfolg absolvieren)

 Stufe I: bestehen 2

 Stufe II: bestehen 2 – Sn, Sa

 Stufe III: Sn – Lebewesen

                 Sa – Abstrakta

Der Student hat die Prüfung bestanden.

c)     bestehen (auf etw. beharren)

Stufe I: bestehen 2 

Stufe II: bestehen 2 – Sn, pS

Stufe III: Sn – Menschen

               PS – auf, Sd – Abstrakta

Er besteht auf seiner Behauptung.

Dieses Beispiel zeigt uns, daβ die Valenz des Verbs je nach seiner Bedeutung verschieden ist.


Valenz  der Adjektive


        Es gibt nicht nur die Valenz der Verben, sondern auch die Valenz der anderen Wortarten, solcher wie die Adjektive und Substantive.

         Eine Reihe der Adjektiven ist valenzbedürftig, diese Adjektive fordern als Valenzpartner Substantive mit oder ohne Präposition.

          z.B. Ich bin stolz auf meine Schwester.

                 Er ist einer guten Sache nicht fähig.

                 Das Mädchen ist einer Rose ähnlich.

                 Der Turm ist 200 Meter hoch.   

           Einige Adjektive behalten ihre Valenzpartner auch bei der attributiven Verwendung: ein 200 Meter hoher Turm, ein der Rose ähnlicges Mädchen.

           Aber sehr viel Adjektive werden nur prädikativ und unflektiert gebrauucht: angst, feind, freund,  schade, schuld u.s.w.

            Es gibt aber auch die Adjektive, die nicht valenzbedürftig sind und nur attributiv gebraucht werden, sie erscheinen immer in flektierter Form. Das sind zeitliche und rämliche Bezeichnungen: die heutige, gestrige Zeitung; der dortige, hierige Erwohner;

             Manchmal kommt es vor, daβ  ein und dasselbe Bedeutung als Prädikativ auftritt. Vgl.

                   Ein  holzernes Haus. Das Haus ist uas Holz.

         Aber: Sein Gesicht ist holzern.

                   Ein italienisches Schuhzeug. Das Schuhzeug ist aus Italien.

         Aber: Das ist typisch italienisch.

          Die Valenz des adjektivs ist einer der wesentlichen Einteilungsgrunde, das ist eine Einteilung aus syntaktischer sieht. Schon Otto Behaghel unterschied

         Hinsichtlich der obligatorischen und fakultativen Valenz teilt Schendels E. die Adjektive in zwei Gruppen ein:   

1)      mit einer obligatorischen Ergänzung, d.h. mit einem obligatorischen Partner gebildet.

Er ist des Wartens müde (überdrüssig)

Läβt man die Ergänzung weg, so ändert sich der Sinn:

Er ist müde – Er ist des Wrtans müde.

Er ist böse – Bist du mir böse?

Er ist fähig (begabt) – Er ist einer solchen Tat nicht fähig.

2)     Zur zweiten Gruppe gehören Adjektive mit einer fekultativen Ergänzung:

Er ist (in seinem Beruf) tüchtig.

Unser Land ist reich (an Bodenschätzen).

Aber man kann die Adjektive der Valenz noch in zwei Gruppen einteilen:

1)     Diese Gruppe charakterisiert sich dadurch, daβ die Valenz eines vieldeutigen Adjektivs von seiner aktualisierten Bedeutung abhängt. Zu dieser Gruppe gehören z.B. Adjektive, die eine Person oder einen Gegenstand von der physischen Seite charakterisieren: alt, groβ, breit, tief, schwer, lang u.s.w.

2)     Und die letzte Gruppe umfaβt alle Adjektive, die keine untergeordnete Ergänzung fordern und folglich durch keine Valenz zu charakterisieren sind: schon (sehr schon), gut, golden, neu u.s.w.

  Diese Adjektive bezeichnen vollständige Begriffe.

Die Valenzanalyse des Adjektivs   „attraktiv“

          Nach dem wir  die theoretischen  Hauptproblemen beschrieben haben, gehen wir zum empirischen  Teil unserer Arbeit über. Die Valenz der Adjektive beschreiben die Sprachforscher K. E. Sommerfeld und H. Schreiber im „Wörterbuch zur Valenz und Distribution deutscher Adjektive „[23] auf zwei Ebenen (Stufeen) der Valenzanalyse. Dies zeigt folgendes Beispiel. Genauer gesagt, beschreiben wir diesen Autoren folgend die syntaktischen Valenz und die Distribution der Adjektive nach folgender Gliederung:  Angaben zur syntaktischen Valenz.

        Stufe I.

Die Valenz beschreiben wir von der lexikalischen Bedeutung  der Adjektive ausgehnd. In der ersten  Variante:  V1- bedeutet das Adjektiv

        Attraktiv

        V1=“anziehnd“,“hübsch“

         Das Adjektiv hat in diesem Fall nur eine Valenz. Es eröffnet nur eine Stelle für den obligatorischen Aktanten:  1.1® 1

1.     2®B (Beziehungswort).


Das Beziehungswort kann in zwei Funktionen gebraucht werden:

         1.3® attr.(das attraktive Angebot).

          Prädikativ

z.B.   das attraktive Angebot

          Das Angebot ist attraktiv.

         Auf der ersten Stufe der Valenzanalyse wird die Anzahl der Aktanten bezeichnet. Dabei bezeichnet die Zahl ohne Klammer – die Anzahl der obligatorischen Partner, die Zahl in der Klammer – der fakultativen Aktanten.

         Das Adjektiv – attraktiv ist in der erster Bedeutungsvariante einwertig.



      V1 = „anziehnd“ „hübsch“.

       Das Adjektiv hat nur eine Valenz. Es nimmt auch auf dieser Stufe ein Beziehungswort zu sich. Es kann attributiv, prädikativ und adverbial gebraucht werden.   z.B.    das attraktive Mädchen

                          das Mädchen ist attraktiv 

                           Sie sieht attraktiv aus.

       Auf der zweiten Stufe der Valenzanalyse bezeichnet das Beziehungswort einen Menschen (Hum) und zwar  einen menschen, weiblichen Geschlechts.

         Eine attraktive Dame.

         Bei der Realisierung der zweiten Bedeutung dieses Adjektivs –„günstig „ und „verlockend“ ist das Adjektiv – attraktiv ebenso einwertig. Das Beziehungswort (der Hauptaktant) kann in diesem Fall in zwei Funktionen gebraucht werden: 1. das attraktive Angebot – diese Funktion ist attributiv. Und  -das Angebot ist attraktiv – in prädikativer Funktion. Und wie  ist  seine  semantische Beschaffenheit?  Das bestimmen wir auf der zweiten Stufe – das Beziehungswort  wird durch ein abstraktes Substantiv bezeichnet.. Dies zeigt  das folgende Beispiel: 2B® Abstr.  Ein attraktiver Vorschlag.

                                                           Eine attraktive Stelle.   

      


 









Quellenverzeichni

1.     Charitonowa I. J. “Theoretische Grammatik  der deutschen  Sprache”         Kiew,1976.                                                                                                                 

2.      Stepanowa I. J., Helbig G. “Wortarten und das Problem der Valenz der deutschen Gegenwartssprache”, Leipzig, 1978.

3.     Brinkmann H. „Deutsche  Sprache“ Düsseldorf, 1962.

4.     Behaghel  O. „Deutsche Syntax“,Bd II, Heidelberg,1924.

5.     Heyse G.C. A. „Deutsche Grammatik“ Hannover/Leipzig 1908.

6.     Admoni W. G. “Der deutsche Sprachbau” Leningrad, 1966.

7.     Sommerfeld K.-E., Schreiber H.“Wörterbuch zur Valenz und Distribution deutscher Adjektive“,Leipzig, 1977.

 

    

    

      

                                                                                    


[1] W. Admoni, I, S. 64 – 85.

[2] Charitonowa I. J. “Theoretische Grammatik  der deutschen  Sprache” Kiew, 1976.

[3] Stepanowa M.D., Helbig G. „Wortarten und das Problem der Valenz in der deutschen Gegenwartssprache“

  Leipzig 1978, s. 118

[4] Zitiert nach : J Hebig, W. Schenkel. „ Wörterbuch zur Valenz und Distribution deutscher Verben“ VEB      Bibliographisches Institut. Leipzig 1973 s. 13


[5] Behaghel O.: “Deutsche Syntax” Bd. II, Heidelberg 1924, s. 113

[6] Heyse G.C.A. “Deutsche Grammatik” Hannover / Leipzig. 1908, s. 296

[7] Brinkmann H.: “Die deutsche Sprache” Düsseldorf 1962, s. 223

[8] Erben G. “Abziβ der deutschen Grammatik”, Berlin 1964, s. 231

[9] Grebe P.: “Der Groβe Duden. Grammatik der deutschen gegenwartssprache“ Mannheim 1959, s. 436, 466

[10] Admoni W.G. “Der deutscte Sprachbau” Leningrad 1966, s. 80

[11] Admoni W.G. “Der deutscte Sprachbau” Leningrad 1966, s. 81

[12] Admoni W. “Der deutsche Sprachbau”, s. 82

[13] Admoni W. “Der deutsche Sprachbau”, s. 84

14 Hellbig G. “Theoretische und praktische Aspekte eines Valenzmodells” In Bva. Leipzig 1971, s. 35

 

[15] Stepanowa M.D.: „Die Zusammensetzung und die “innere Valenz” des Wortes“. In: „Deutsch als Fremdsprache“ 1967,Helf 6

[16] Sommerfeld K.-E., Schreiber H., „Wörterbuch zum Valenz und Distribution deutscher Adjektive“ Leipzig 1977, s. 17, 315 

[17] (*) – das Zeichen bedeutet, daβ der Satz grammatisch falsch ist (ungrammatisch).

[18] Schmidt W.,I, S.198.

[19] das Satzminimum- die minimale Zahl der notwendigen Satzglieder.

[20] Sn – Substantiv im Nominativ.

Adv.- Adverb.

PS – Präposition und Substantiv.

[21] Sa – Substantiv im Akkusativ.

[22] Sd – Substantiv im Dativ.

[23] VEB Bibliografisches Institut, Leipzig 1977. s. 37


Ñòðàíèöû: 1, 2, 3



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